Inhaltsübersicht
- Einleitung
- Herkunft & Geschichte
- Aussehen & Rassestandard
- Charakter & Temperament
- Welpen: Sozialisierung, Erziehung & Gesundheit
- Pflege im Alltag
- Gesundheit & Vorsorge
- Training & Erziehung
- Ernährung & Gewicht
- Alltag in der Stadt & Beschäftigung
- Häufige Fragen
- Fazit
Französische Bulldogge
Die Französische Bulldogge – liebevoll „Frenchie“ genannt – ist eine der beliebtesten Hunderassen für das Leben in der Stadt. Sie kombiniert ein freundliches, menschenbezogenes Wesen mit kompaktem Format, markanten Fledermausohren und einem humorvollen Charakter. Damit der Frenchie gesund und glücklich bleibt, braucht er jedoch mehr als nur Kuschelzeit: eine klare, positive Erziehung, angepasste Bewegung, sorgfältige Pflege und vorausschauende Gesundheitsvorsorge. Dieser Ratgeber fasst die wichtigsten Punkte zusammen – von der Auswahl eines Welpen über Training, Pflege und Ernährung bis hin zu typischen Gesundheitsaspekten.

Herkunft & Geschichte
Die Französische Bulldogge entstand im 19. Jahrhundert aus kleinen englischen Bulldoggen, die mit Handwerkern nach Frankreich kamen. In Paris entwickelte sich der leichtere, kompaktere Typ mit aufrecht stehenden Ohren. Schnell wurde der Frenchie zum Modehund der städtischen Gesellschaft: Künstler, Händler und Familien schätzten sein charmantes Wesen und seine Anpassungsfähigkeit. Heute ist die Rasse weltweit verbreitet – besonders in urbanen Regionen, wo sie als ruhiger, freundlicher Begleiter gilt.
Aussehen & Rassestandard
Frenchies sind kleine, kräftige Molosser mit breitem Kopf, kurzer Schnauze und typischen „Fledermausohren“. Das Fell ist kurz, glatt und pflegeleicht. Häufige Farben sind gestromt, fawn, creme, weiß oder gescheckt. Die Schulterhöhe liegt meist bei 25–35 cm, das Gewicht bei 8–14 kg. Trotz des kompakten Körperbaus wirken sie beweglich und überraschend sportlich über kurze Strecken.
Charakter & Temperament
Französische Bulldoggen sind anhänglich, verspielt und menschenbezogen. Sie lieben Nähe, sind oft „Schattenhunde“ und begleiten ihre Menschen gern durch den Alltag. Gegenüber Kindern und Besuchern zeigen viele Frenchies eine natürliche Freundlichkeit. Gleichzeitig bringen sie eine Portion Sturheit mit – humorvoll, aber konsequent geführte Regeln sind deshalb wichtig. In der Wohnung sind sie meist ruhig, draußen hingegen neugierig und lebensfroh.
Welpen: Sozialisierung, Erziehung & Gesundheit
Welpenzeit ist Prägezeit: Bereits ab dem Einzug sollte der Frenchie-Welpe behutsam an Alltagsreize gewöhnt werden – verschiedene Menschen, Geräusche, Untergründe, kurze Autofahrten. Ziel ist, Selbstvertrauen aufzubauen, ohne zu überfordern.
- Sozialisierung: Kurze, positive Begegnungen mit freundlichen Hunden; kontrollierte Reize (z. B. Straßenverkehr aus der Distanz) fördern Gelassenheit.
- Stubenreinheit & Routinen: Feste Fütterungs- und Gassi-Zeiten, nach Schlafen/Spielen direkt hinaus. Viel loben, Missgeschicke kommentarlos wegwischen.
- Grundkommandos spielerisch: Sitz, Platz, Bleib in 2–3 Minuten Einheiten mit Leckerli/Spielzeug. Häufige, sehr kurze Sessions sind effektiver als lange.
- Schonung der Gelenke: Keine Treppenläufe oder Sprünge; moderates Spiel auf rutschfestem Untergrund. Welpen ermüden schnell – Pausen sind Pflicht.
- Gesundheitscheck & Züchterwahl: Seriöse Zucht mit Fokus auf Atmung, Wirbelsäule und Hautfalten. Frühzeitig Tierarztbesuche einplanen (Impfungen, Parasitenprophylaxe).
Tipp: Frenchie-Welpen wirken robust, brauchen aber ein durchdachtes Pensum aus Schlaf (bis zu 18–20 Stunden täglich), kurzen Lernfenstern und ruhigen Kuschelphasen. Überreizung führt schnell zu „Zoomies“ und Frust.

Pflege im Alltag
- Fell & Haut: 1–2×/Woche bürsten; lose Haare entfernen. Hautfalten sanft reinigen und gut trocknen, um Reizungen vorzubeugen.
- Augen & Ohren: Regelmäßig kontrollieren; bei Rötung, Kratzen oder Geruch Tierarzt konsultieren.
- Krallen & Zähne: Krallen monatlich kürzen, Zähne 2–3×/Woche putzen oder geeignete Dental-Snacks einsetzen.
- Wärme/Hitze: Frenchies sind hitzeempfindlich. Im Sommer Spaziergänge in die kühleren Morgen-/Abendstunden legen und immer Wasser mitführen.
Gesundheit & Vorsorge
Aufgrund der kurzen Schnauze können Atemprobleme auftreten (brachycephales Syndrom). Auch Hautfalten-Dermatitiden, Augenreizungen und gelegentlich Wirbelsäulen-/Bandscheiben-Themen sind bekannt. Gute Zucht, Normgewicht und maßvolle Aktivität mindern Risiken deutlich.
- Gewichtskontrolle: Jedes Kilo zu viel belastet Atmung und Gelenke.
- Tierarzt & Prophylaxe: Check-ups, Impfungen, Parasitenmanagement planvoll einhalten.
- Schonendes Klima-Management: Keine Überhitzung; an sehr warmen Tagen Training aussetzen.
Hinweis: Lassen Sie bei auffälligem Schnarchen, Würgen, Belastungsintoleranz oder bläulicher Zunge unbedingt die Atemwege tierärztlich abklären.
Training & Erziehung
Frenchies lernen gern, wenn der Unterricht kurzweilig und positiv gestaltet ist. Nutzen Sie Leckerli, Spiel und Lob – aber dosiert, damit die Figur stimmt. Konstanz in Wortwahl und Körpersprache ist entscheidend.
- Grundkommandos: Sitz (Beruhigung), Platz (Entspannung), Bleib (Sicherheit), Komm/Hier (Rückruf), Aus (Loslassen), Fuß (kontrolliertes Gehen).
- Einheiten & Aufbau: 3–5-Minuten-Sessions, mehrmals täglich. Ablenkung langsam steigern, Orte variieren (Wohnung, Hof, ruhiger Park).
- Impulskontrolle: Warten vor der Tür, ruhiges Hinsetzen vor dem Füttern, Blickkontakt belohnen – das fördert Gelassenheit.
- Mentale Auslastung: Suchspiele, leichtes Tricktraining (z. B. „Middle/Through“ zwischen den Beinen), Futterdummys.
Pro-Tipp: Beenden Sie Trainings stets mit einem leichten Erfolg. So bleibt die Motivation hoch und der Hund verknüpft Lernen mit positiven Gefühlen.
Ernährung & Gewicht
Wählen Sie ein hochwertiges Futter mit klarem Protein-Fokus und moderatem Fettanteil. Frenchies neigen bei zu vielen Snacks zu Übergewicht, was Atmung und Gelenke belastet. Tägliche Ration an Aktivität und Belohnungen anpassen, Leckerli in die Gesamtkalorien einrechnen. Frisches Wasser muss jederzeit verfügbar sein. Bei Futtermittelunverträglichkeiten (Juckreiz, Durchfall) gemeinsam mit der Tierarztpraxis ein geeignetes Konzept erarbeiten.
Alltag in der Stadt & Beschäftigung
Die Französische Bulldogge ist ein idealer Stadthund: kurze, häufige Gassirunden statt Marathonläufen, viel Nähe zum Menschen und kleine Denkspiele. Treppen möglichst vermeiden, Aufzüge nutzen oder tragen – insbesondere bei Welpen. Im Sommer schattige Routen wählen, im Winter an empfindlichen Pfoten ggf. Pfotenschutz einsetzen. In Cafés oder im Büro überzeugt der Frenchie mit ruhiger Präsenz, wenn er zuvor Bewegung und mentale Aufgaben hatte.
Praktisches Zubehör wie ein gut sitzendes Hundehalsband und eine bequeme Hundeleine sorgen dabei für Sicherheit und Komfort.
Häufige Fragen
Wie viel Bewegung braucht ein Frenchie?
Mehrere kurze Spaziergänge pro Tag, ergänzt um Such- und Denkspiele. Lange Jogging-Runden sind ungeeignet.
Passt die Rasse zu Kindern?
Ja, meist sehr freundlich. Dennoch sind klare Regeln und Aufsicht wichtig – besonders bei Welpen und kleinen Kindern.
Alleine bleiben?
Wenn du deinen Hund entspannt alleine lassen möchtest, musst du diese Fähigkeit langsam aufbauen: sehr kurze Abwesenheiten mit Kaukram und ruhiger Rückkehr. Frenchies sind menschenbezogen und brauchen Gewöhnung.
Fazit
Die Französische Bulldogge ist ein liebevoller, humorvoller Begleiter mit großem Herz. Wer Sozialisierung und Erziehung positiv gestaltet, auf Gewicht, Atmung und Klima achtet und den Alltag abwechslungsreich, aber schonend plant, hat mit dem Frenchie einen zuverlässigen Freund – vom tapsigen Welpen bis ins gelassene Erwachsenenalter.

Steckbrief Französische Bulldogge
Herkunft | Frankreich, ursprünglich als Begleit- und Gesellschaftshund gezüchtet |
Charakter | verspielt, anhänglich, freundlich, mutig |
Größe | Rüde: 27–35 cm, Hündin: 24–32 cm |
Gewicht | 8–14 kg |
Fell | kurz, glatt, glänzend; verschiedene Farben (gestromt, fawn, weiß, gescheckt) |
Fellpflege | gering – gelegentliches Bürsten reicht |
Bewegungsbedarf | mittel – tägliche Spaziergänge und Spielphasen |
Für Anfänger | gut geeignet, wenn auf gesundheitliche Bedürfnisse geachtet wird |
Bellen | selten bis mäßig |
Lebenserwartung | 10–12 Jahre |
Typische Krankheiten | Atemprobleme (Brachyzephales Syndrom), Hautprobleme, Hüftdysplasie |
Preis | ca. 1.500–2.500 € |
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