Kurz gesagt: Die Englische Bulldogge ist ruhig, treu und sehr menschenbezogen. Sie liebt Nähe, braucht aber besondere Aufmerksamkeit bei Hitze, Atmung und Hautfalten. Dieser Leitfaden erklärt Herkunft, Wesen, Pflege, Training, Ernährung, Bewegung und ob die Rasse zu deinem Alltag passt.
Inhaltsverzeichnis
- Herkunft & Geschichte
- Aussehen & Besonderheiten
- Charakter & Wesen
- Familienleben & Zusammenleben
- Erziehung & Training
- Gesundheit & typische Themen
- Pflege im Alltag
- Ernährung & Gewicht
- Bewegung & Auslastung
- Klima, Wohnung & Stadtleben
- Welpen & die ersten Monate
- Anschaffung, Kosten & Verantwortung
- Für wen ist die Bulldogge geeignet?
- Steckbrief
Herkunft & Geschichte
Die Englische Bulldogge stammt aus Großbritannien. Früher wurde sie für harte Aufgaben gezüchtet. Das ist lange vorbei. Heute steht sie für Ruhe und Gelassenheit. Züchter legten den Fokus mit der Zeit stärker auf ein freundliches Temperament und das Leben als Begleithund. Dadurch ist die Bulldogge zu einem Symbol für britische Gelassenheit geworden. Trotz ihres kräftigen Körpers ist sie kein Sporthund. Sie möchte vor allem bei ihren Menschen sein und einen festen, sicheren Tagesablauf haben.
Die Rasse hat ein unverwechselbares Aussehen mit breitem Kopf, kurzer Schnauze und vielen Gesichtsfalten. Diese Merkmale machen ihren Charme aus, bringen aber auch Verantwortung mit sich: Halter achten auf Atmung, Hautpflege und auf ein Gewicht, das die Gelenke schont. So bleibt die Bulldogge lange fit und zufrieden.

Aussehen & Besonderheiten
Die Englische Bulldogge ist mittelgroß, breit gebaut und muskulös. Der Körper ist kurz, die Brust tief, die Beine kräftig. Das Fell ist kurz und glatt. Typische Farben sind Rot, Rehfarben, Gestromt, Weiß oder Kombinationen. Auffällig sind die Stirnfalten, die kurzen Ohren und der breite Kiefer. Der Blick wirkt oft ernst, manchmal sogar „mürrisch“, doch dahinter steckt ein sanfter Charakter.
Wichtig: Die kurze Nase kann die Atmung belasten. Deshalb reagiert die Bulldogge empfindlich auf Hitze und extreme Belastung. Spaziergänge sollten im Sommer früh am Morgen oder später am Abend stattfinden. Ein kühler Ruheplatz und frisches Wasser sind Pflicht. Wer diese Punkte beachtet, hat einen entspannten Begleiter für gemütliche Runden und viel Kuschelzeit.
Charakter & Wesen
Bulldoggen sind sehr menschenbezogen. Sie lieben ihre Familie und sind in der Regel geduldig mit Kindern. Ihr Temperament ist ruhig, teilweise sogar bequem. Trotzdem haben sie ihren eigenen Kopf. Das zeigt sich im Alltag: Manchmal bleibt die Bulldogge stehen und schaut dich an, als wolle sie sagen: „Erklär mir erst, wozu das gut ist.“ Mit freundlicher Konsequenz und klaren Routinen funktioniert es jedoch prima.
Besucher werden meist freundlich, aber ruhig begrüßt. Die Bulldogge ist selten überdreht. Sie bellt nicht viel, kann aber sehr aufmerksam sein, wenn es an der Tür klingelt. Was sie gar nicht mag: grobe Behandlung oder hektische Situationen ohne Rückzugsmöglichkeit. Ein entspannter Haushalt mit festen Regeln ist ideal. Dann zeigt die Bulldogge ihre beste Seite: loyal, verschmust und erstaunlich humorvoll.

Familienleben & Zusammenleben
In der Familie sucht die Bulldogge Nähe. Sie liegt gern dort, wo Menschen sind: im Wohnzimmer, unter dem Schreibtisch, auf der Hundedecke im Kinderzimmer. Mit Kindern passt es, wenn die Kleinen lernen, den Hund respektvoll zu behandeln. Keine Kletterspiele auf dem Hund, kein Zerren an Ohren oder Falten. Kurze gemeinsame Spielrunden und viele ruhige Streicheleinheiten sind perfekt.
Mit anderen Hunden klappt das Zusammenleben oft gut, vor allem wenn die Bulldogge früh sozialisiert wurde. Bei Begegnungen draußen hilft ein gelassener Mensch am anderen Ende der Leine. Katzen sind je nach Charakter Gewöhnungssache. Klare Regeln, feste Fütterungszeiten und ein ruhiger Schlafplatz sorgen für Harmonie. Die Bulldogge liebt Rituale: Aufstehen, Lösen, Fressen, Ruhen, Spazieren, Kuscheln – wiederholen.
Erziehung & Training
Die Englische Bulldogge lernt gut, wenn Training liebevoll, kurz und klar ist. Sie reagiert besser auf Lob, ruhige Stimme und kleine Belohnungen als auf Druck. Lange Übungseinheiten ermüden sie. Besser sind mehrere kurze Einheiten über den Tag verteilt. Wichtige Basis-Kommandos sind „Sitz“, „Platz“, „Bleib“, „Hier“ und ein stabiles „Nein“.
- Konsistenz: Regeln gelten jeden Tag gleich. Das gibt Sicherheit.
- Motivation: Kleine Leckerchen, ruhiges Lob, kurzes Spiel – dann Pause.
- Leinenführigkeit: Ruhige, gerade Schritte, häufiges Stehenbleiben, Belohnung bei lockerer Leine. (Mehr Infos)
- Alleinbleiben: Langsam aufbauen. Erst Minuten, dann länger. Vorher Spaziergang und ruhige Beschäftigung.
- Besuch & Geräusche: Früh üben. Klingel, Staubsauger, Autofahrten – alles in kleinen Schritten.
Sturheit gehört dazu, aber sie ist nicht böse gemeint. Wer fair bleibt, bekommt einen verlässlichen, höflichen Hund. Hundeschule mit positiver Methode ist eine gute Idee, vor allem in der Junghundphase.
Gesundheit & typische Themen
Die Bulldogge braucht aufmerksame Halter. Typische Punkte sind Atmung, Hitzeempfindlichkeit, Hautfalten, Augen und Gewicht. Auch Gelenke profitieren von moderatem Gewicht und rutschfesten Bodenflächen im Zuhause. Treppen sollten langsam trainiert oder möglichst vermieden werden, vor allem im Wachstum.
- Atmung: Bei warmem Wetter langsam gehen, Schatten aufsuchen, Wasser mitnehmen.
- Hautfalten: Sanft reinigen und trocken halten. So vermeidest du Reizungen.
- Augen & Ohren: Regelmäßig prüfen. Sanfte Reinigung, bei Reizung vom Tierarzt abklären lassen.
- Gewicht: Futter abmessen, Leckerchen zählen, Figur regelmäßig prüfen (Rippen fühlbar, aber nicht sichtbar).
- Gelenke: Weiche Liegeflächen, rutschfeste Teppiche, moderates Tempo bei Spaziergängen.
Regelmäßige Tierarztchecks helfen, kleine Probleme früh zu erkennen. Eine Bulldogge, die gut betreut wird, kann ein glücklicher, entspannter Begleiter sein.

Pflege im Alltag
Das kurze Fell ist leicht zu pflegen. Einmal pro Woche bürsten reicht meist. Während des Fellwechsels darf es öfter sein. Wichtig sind die Falten: Sie werden sanft gereinigt und behutsam trocken getupft. So vermeidest du Hautreizungen. Nach Regen oder Baden die Falten ebenfalls kurz trocknen. Auch der Bereich um die Rute verdient regelmäßige Aufmerksamkeit, damit die Haut dort sauber bleibt.
- Bürste: Weiche Bürste oder Gummistriegel.
- Shampoo: Mild, sparsam verwenden.
- Zähne: Kaustreifen oder Zahnpflegeartikel unterstützen die Mundhygiene.
- Krallen: Regelmäßig kontrollieren, vom Profi kürzen lassen, wenn nötig.
- Schlafplatz: Weiches, stützendes Hundebett mit Rand entlastet Schultern und Hüfte.
Ernährung & Gewicht
Gutes Futter ist die beste Gesundheitsvorsorge. Die Bulldogge neigt zu Genuss und Leckerchen. Daher lohnt sich ein Futterplan. Die Tagesration wird abgemessen und auf zwei bis drei Portionen verteilt. Das hilft der Verdauung und verhindert Betteln. Leckerchen zählst du in die Tagesmenge ein. Mache regelmäßige Figurchecks: Die Rippen sollten fühlbar sein, ohne dass man sie deutlich sieht.
Manchen Bulldoggen bekommt Futter mit moderatem Fettgehalt und hochwertigen Proteinen gut. Achte auch auf genügend Omega-Fettsäuren für Haut und Fell. Verträgt dein Hund ein Futter nicht (Juckreiz, weicher Kot, Blähungen), wechsle langsam auf eine besser passende Sorte. Frisches Wasser steht immer bereit. Bei Übergewicht reduzierst du die Ration leicht und erhöhst die ruhige, aber regelmäßige Bewegung.
Bewegung & Auslastung
Die Englische Bulldogge braucht tägliche Bewegung, aber in Maßen. Drei bis vier kurze Spaziergänge sind besser als eine lange Strecke. Spiele mit viel Springen oder Rennen sind nicht ideal. Besser sind ruhige Apportierspiele, Suchspiele und kleine Denkaufgaben. Das macht müde im Kopf und belastet den Körper wenig.
- Alltag: Morgens eine ruhige Runde, mittags kurz lösen, abends eine etwas längere, gemütliche Runde.
- Innenbeschäftigung: Schnüffelteppich, Futterdummies, leichte Tricks (Nase an Ziel, Pfote geben).
- Pausen: Nach jeder Aktivität ausreichend Ruhezeiten einplanen.
Bei Hitze geht Sicherheit vor. Spaziere in den kühlen Tageszeiten, wähle Schattenwege und nimm Wasser mit. Im Winter schützt ein warmes, gut sitzendes Hundemäntelchen empfindliche Tiere. Rutschfeste Wege und ein weicher Heimweg ins kuschelige Körbchen sorgen für Wohlbefinden.
Klima, Wohnung & Stadtleben
Die Bulldogge kommt in der Stadt gut zurecht. Sie braucht keine riesigen Flächen, sondern verlässliche Routinen, sichere Wege und einen ruhigen Rückzugsort. In der Wohnung fühlt sie sich wohl, solange sie regelmäßig nach draußen kommt. Treppen sind für Welpen und schwere Senioren anstrengend; ein Aufzug oder eine Tragehilfe kann helfen. In Mietshäusern punktet die Bulldogge mit ihrer Ruhe: Sie bellt meist wenig und schläft gern, solange sie nah bei ihren Menschen sein darf.
Welpen & die ersten Monate
Bulldoggen-Welpen sind anhänglich, verspielt und neugierig. In dieser Zeit legst du das Fundament für ein entspanntes Leben. Baue Routinen auf: Nach dem Schlafen, Spielen und Fressen geht es kurz nach draußen. Lobe ruhiges Verhalten. Schütze den jungen Körper: keine Treppenrennen, keine Sprungspiele. Lieber kleine, häufige Pausen. Früh übst du Alleinbleiben in Mini-Schritten: Tür zu, wenige Sekunden warten, zurückkommen, ruhig loben. So lernt der Welpe, dass Ruhe sich lohnt.
Die Sozialisierung ist wichtig: Lerne Menschen mit und ohne Hut kennen, Rollstühle, Fahrräder, Autos, Kinderwagen. Gewöhne den Welpen an Berührungen an Pfoten, Ohren und Maul. Das erleichtert spätere Pflege und Tierarztbesuche. Eine gute Welpenschule mit positiven Methoden hilft dir, Fragen zu klären und den Hund sicher zu führen.

Anschaffung, Kosten & Verantwortung
Vor der Anschaffung prüfst du ehrlich Zeit, Budget und Wohnsituation. Die Bulldogge kostet in der Anschaffung je nach Herkunft und Qualität. Wichtiger sind jedoch die laufenden Ausgaben: Futter, Pflege, Tierarzt, Versicherungen, Zubehör. Plane Reserven für Gesundheitsthemen ein. Achte auf verantwortungsvolle Herkunft. Ein seriös geprägter Hund hat bessere Chancen auf ein gesundes Leben und einen stabilen Charakter.
- Grundausstattung: Breites, weiches Halsband, gut sitzende Leine, Geschirr, Näpfe, Bürste, Krallenschere, Hundebett, Transportbox.
- Regelmäßige Kosten: Futter, Haftpflichtversicherung (wo vorgeschrieben), Gesundheitschecks, ggf. Physiotherapie.
- Zeit: Mehrere kurze Spaziergänge täglich, Pflege der Falten, Training in kleinen Schritten, Kuschelzeit.
Wer diese Punkte einplant, bekommt einen treuen Begleiter, der den Alltag ruhiger und herzlicher macht.
Für wen ist die Bulldogge geeignet?
Die Englische Bulldogge passt zu Menschen, die Ruhe schätzen, konsequent, aber freundlich sind und keine Marathonläufe planen. Sie ist ideal für Stadtwohnungen, Singles oder Familien mit etwas Hundeverstand. Anfänger schaffen es mit guter Vorbereitung, Hundeschule und klarer Struktur. Wer sehr sportlich ist oder lange Touren plant, findet vielleicht mit anderen Rassen mehr Freude. Wer hingegen Entschleunigung sucht, wird die Bulldogge lieben.
- Ruhige Haushalte mit festen Routinen
- Menschen, die Nähe mögen und Zeit für Pflege haben
- Familien mit rücksichtsvollen Kindern
- Halter, die auf Gesundheit und Gewicht achten

Steckbrief Englische Bulldogge
Herkunft | Großbritannien |
Größe | etwa 31–40 cm |
Gewicht | häufig 22–25 kg |
Lebenserwartung | ca. 8–12 Jahre |
Fell | kurz, glatt, pflegeleicht |
Farben | Rot, Rehfarben, Gestromt, Weiß, Kombinationen |
Charakter | ruhig, treu, eigenwillig, menschenbezogen |
Bewegung | moderat, mehrere kurze Runden |
Pflege | gering bis mittel (Faltenpflege) |
Geeignet für Anfänger? | bedingt – mit Unterstützung gut machbar |
Besonderheiten | Hitzeempfindlich, auf Atmung & Gewicht achten |
Preis | ab ca. 1.500 € (je nach Herkunft und Qualität) |
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