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Yorkshire Terrier (Yorkie)

Gepflegter Yorkshire Terrier mit langem, seidigem Fell und Topknot in Bewegung – Rasseportrait Yorkie

Der Yorkshire Terrier (Yorkie) ist ein winziger, wachsamer Begleiter mit großer Persönlichkeit, oft als "großer Hund im kleinen Körper" beschrieben. Er gilt als lernfreudig, menschenbezogen und überraschend sportlich. Dieser Guide bündelt alles Wichtige zu Charakter, konsequenter Erziehung, der anspruchsvollen Fellpflege, Gesundheit und Anschaffung, damit dein Yorkie im Alltag entspannt und gesund bleibt.

Inhaltsübersicht

Herkunft & Geschichte: Vom Rattenfänger zum Schoßhund

Der Yorkshire Terrier entstand im 19. Jahrhundert in Nordengland (Grafschaft Yorkshire). Ursprünglich half er in Spinnereien und auf Märkten als furchtloser Ratten- und Mäusefänger. Erst später wurde er durch sein edles Aussehen zum beliebten Begleithund der Damen. Aus dieser Arbeitsvergangenheit stammen seine heutige Wachsamkeit, sein Mut und seine enge Bindung zum Menschen.

Yorkshire Terrier steht auf den Hinterbeinen im Studio – typischer Körperbau der englischen Rasse

Aussehen & Besonderheiten (Das Haar)

Klein, kompakt und edel im Auftreten. Typisch ist das lange, seidige Haarkleid, das dem menschlichen Haar ähnelt, in den Farben Steel Blue (Stahlblau) und Tan (Loh). Yorkies besitzen einen feinen Knochenbau, kleine V-förmige Stehohren und dunkle, wache Augen. Viele tragen einen Topknot (Haarschleife), um zu verhindern, dass Haar in die Augen fällt.

Wichtig: Das Fell ist einlagig und besitzt keine Unterwolle. Vollscheren wird oft vermieden, da es die Textur des Haares dauerhaft verändern kann. Regelmäßiges Bürsten, Kürzen und Entfilzen ist besser.

Charakter & Wesen: Wachsam, Anhänglich & Clever

Der Yorkie ist lebhaft, neugierig und extrem klug. Er liebt Nähe (oft auch als Schoßhund) und Beschäftigung. Er meldet gern und laut, lässt sich aber mit konsequentem Training gut steuern. Fremden gegenüber wirkt er manchmal reserviert, bleibt im Kern aber freundlich. Sein großer Humor und die Freude an kleinen Tricks sind typisch für diese Rasse.

Yorkshire Terrier gibt die Pfote vor Lichterkette – freundlicher Yorkie, Bindung und Charakter der kleinen Hunderasse

Familienleben & Zusammenleben

Als Familienhund funktioniert der Yorkshire Terrier, wenn klare Strukturen gelten und er nicht als Spielzeug behandelt wird. Kurze, intensive Spielphasen, verlässliche Ruheplätze und regelmäßige Spaziergänge bringen Balance. Mit rücksichtsvollen Kindern passt er gut zusammen. Um Kniescheiben und Rücken zu schützen, sollte das Springen von großen Höhen (z.B. Sofa) vermieden werden.

Erziehung & Training: Konsequenz in Miniformat

Der Yorkie lernt extrem schnell, benötigt aber 100%ige Konsequenz und profitiert von klaren, kurzen Einheiten mit hochwertigen Belohnungen. Schlüsselbereiche sind:

  • Grundkommandos früh und spielerisch festigen.
  • Ein effektiver Rückruf ist lebenswichtig, da sein Jagdtrieb oft unterschätzt wird.
  • Leinenführigkeit mit Stop-and-Go und Blickkontakt aufbauen.
  • Impulskontrolle über Warten, Freigaben und ruhiges Angehen üben, um unnötiges Bellen zu reduzieren.

Gesundheit & typische Themen (Knie, Trachea, Zähne)

Trotz seiner Robustheit hat der Yorkie einige rassetypische Schwachstellen, die durch Zuchtauswahl und Management minimiert werden sollten:

  • Patellaluxation (PL): Eine Verlagerung der Kniescheibe. Springen und Treppen steigen dosieren, für rutschfeste Böden sorgen und Übergewicht vermeiden.
  • Trachealkollaps: Empfindliche Luftröhre. Verwende immer ein gut sitzendes Brustgeschirr statt eines Halsbands, um Druck zu vermeiden.
  • Zähne: Kleine Rassen neigen stark zu Zahnstein. Früh an tägliche Zahnpflege gewöhnen und regelmäßige tierärztliche Kontrolle.
  • Hypoglykämie: Besonders bei Welpen und sehr kleinen Exemplaren. Mehrere kleine Mahlzeiten am Tag sind wichtig.
  • Augen/Ohren: Haare rund um Augen und Gehörgang sauber und kurz halten, um Irritationen und Entzündungen vorzubeugen.

Fellpflege & Grooming (Tägliche Routine)

Die Pflege des langen, seidigen Fells ist die größte Herausforderung dieser Rasse:

  • Bürsten: Tägliches Bürsten ist unerlässlich, um Filz zu verhindern.
  • Baden: Baden je nach Bedarf (mind. alle 2 Wochen bei langem Fell) mit mildem Shampoo, gründlich trocknen und durchkämmen.
  • Schutz: Pfoten, Ohrenkanten und Intimbereich sauber halten, Krallen regelmäßig kürzen. Ein Topknot (oder das Kürzen der Stirnhaare) ist für die Augenhygiene wichtig.

Im Winter helfen Hinweise zur Fellpflege im Winter.

Ernährung & Gewicht

Wähle ein hochwertiges Small-Breed-Futter mit kleinen Kroketten, das auf die Bedürfnisse kleiner, aktiver Hunde abgestimmt ist. Die Tagesration sollte abgewogen werden, Leckerchen müssen eingerechnet werden. Eine schlanke Linie ist entscheidend, um Gelenke (PL) und Trachea zu schonen.

Aufmerksamer Yorkshire Terrier auf dem Sofa – Erziehung in der Wohnung, familienfreundlicher Yorkie

Bewegung & Auslastung

Der Bewegungsbedarf des Yorkies ist moderat. Er ist kein reiner Schoßhund, aber auch kein Marathonläufer. Mehrere kurze Spaziergänge, freie Schnüffelphasen und viel Kopfarbeit halten den Yorkie zufrieden. Tricks, Target-Training, Suchspiele und kleines Agility machen Spaß und fördern seine Konzentration und Bindung.

Wohnung, Stadt & Reisen

Der Yorkie ist sehr wohnungstauglich und gut für das Stadtleben geeignet. Rituale und Ruhe-Signale helfen, Bell-Anlässe zu reduzieren. Für öffentliche Verkehrsmittel oder das Café eignet sich eine Matte als mobiler Ruheplatz. Tipps zum urbanen Alltag bündelt unser Guide zum Stadtleben. Empfohlene Ausstattung sind ein weiches Halsband (nur zur Deko) oder, besser, ein gut sitzendes Brustgeschirr und leichte Leinen.

Welpen & die ersten Monate

Sozialisiere breit, aber immer in kleinen, ruhigen Dosen, um ihn nicht zu überfordern. Körperpflege von Beginn an positiv verknüpfen. Unterstützung bieten die Guides zur Welpenerziehung und den ersten Spaziergängen. Schleppleine und die Orientierung am Menschen helfen draußen, höfliche Kontakte fördern seine Sicherheit.

Yorkshire Terrier Welpe frontal – süßes Portrait, frühe Sozialisierung und Pflege des Yorkies

Anschaffung, Kosten & Verantwortung

Plane Budget für Futter, umfangreiche Pflege (Grooming), Tierarzt (insb. Zahnpflege), Versicherung und Equipment ein. Prüfe Herkunft und Gesundheitsnachweise (PL-Freiheit) des Züchters sorgfältig. Eine gute Orientierung bietet die Welpenkauf-Checkliste.

Für wen ist der Yorkshire Terrier geeignet?

  • Menschen, die freundlich und konsequent erziehen und gerne Kopfarbeit üben.
  • Stadtbewohner oder Senioren mit klaren Routinen und Fokus auf kurze, intensive Aktivitäten.
  • Familien mit rücksichtsvollen Kindern.
  • Einsteiger, die Fellpflege und Zahnhygiene ernst nehmen.

Weniger geeignet, wenn kaum Zeit für die tägliche Pflege und das Training bleibt oder wenn täglich grobe, unkontrollierte Spiele erwartet werden.

FAQ

Bellt der Yorkie viel?
Er meldet gern. Mit Management, Alternativsignalen und Beschäftigung lässt sich das gut steuern.

Haart der Yorkie stark?
Das seidige Haar fällt moderat (er haart nicht wie ein Hund mit Unterwolle). Tägliches Bürsten reduziert lose Haare und beugt Filz vor.

Eignet sich der Yorkie für Anfänger?
Ja, mit Anleitung und festen Routinen. Die Pflegeintensität und die notwendige Zahnhygiene sollten von Beginn an ernst genommen und eingeübt werden.

Infografik: Yorkshire Terrier Steckbrief – Fellfarben schwarz/grau/tan, Größe ♀20–23 cm ♂20–24 cm, Herkunft Großbritannien, Charakter aufmerksam & familienbezogen, Lebenserwartung 12–15 Jahre.

Steckbrief Yorkshire Terrier

Herkunft Großbritannien
Größe ca. 20–23 cm
Gewicht ca. 2–3,2 kg
Lebenserwartung 12–15 Jahre
Fell Langes, seidiges Haar; einlagig (keine Unterwolle)
Farben Steel Blue und Tan
Charakter lebhaft, wachsam, anhänglich, clever, mutig
Bewegung moderat; Fokus auf Kopfarbeit und kurze, aktive Runden
Pflege mittel bis hoch; tägliches Bürsten, regelmäßiges Baden und Trimmen
Geeignet für Anfänger? ja, mit Anleitung
Besonderheiten Trachea empfindlich, Zahnpflege und PL-Vorsorge wichtig, Topknot empfohlen
Preis ab ca. 1.500–3.000 € je nach Herkunft und Qualität

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